Berlin. Die extrem hohe Belastung, hohe berufliche Unzufriedenheit, der enorme Krankenstand und die bedenkliche Burn-Out-Quote in der Bundespolizei können nur mit entschlossenen politischen Taten zu besseren Ergebnissen gebracht werden. Die Wissenschaftler der Technischen Universität Chemnitz um Prof. Dr. Gerd Strohmeier hatten mehr als 5.000 Bundespolizisten in mehr als 130 Fragen zu Feldern ihrer Belastung und ihrer Berufszufriedenheit befragt (www.klartext2010.de) und teilweise alarmierende Ergebnisse erhalten. Die darin festgestellte extreme Belastung der Bundespolizistinnen und Bundespolizisten war bereits mehrfach Thema im Bundestag gewesen. Der Vorsitzende des Innenausschusses Wolfgang Bosbach (CDU) hatte daraufhin die Chemnitzer Wissenschaftler um einen Katalog von Handlungsempfehlungen gebeten, der nun heute in Berlin durch Prof. Strohmeier an den Innenausschuss übergeben wurde.Der Vorsitzende des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, Wolfgang Bosbach (CDU) zeigte sich sehr erfreut darüber, dass durch die “Strohmeier-Studie” nicht nur wichtige Befunde über den inneren Zustand der Bundespolizei erhoben wurden, sondern nun auch wissenschaftlich fundierte Praxisempfehlungen auf dem Tisch liegen. Die Maßnahmeempfehlungen werden offizielle Drucksache des Innenausschusses und sollen im Innenausschuss weiter behandelt werden. Der Innenausschuss befasst sich kontinuierlich mit der Entwicklung der Bundespolizei und den auftretenden Problemen.
Zugleich befasst sich heute das Bundesinnenministerium mit den Studienergebnissen. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Bezirk Bundespolizei, Josef Scheuring (59), begrüßte, dass sich die für die Bundespolizei politisch Verantwortlichen auch wissenschaftlich beraten lassen, welche konkreten Maßnahmen und Entscheidungen zu treffen sind, um die Bundespolizei besser aufzustellen. „Hier liegen endlich konkrete und unabhängige Empfehlungen auf dem Tisch, um einige bedenkliche Fehlentwicklungen der letzten Jahre in der Bundespolizei zu korrigieren“, so Scheuring. „Die Bundesregierung und der Bundestag sind verantwortlich dafür, dass vor allem das Personalfehl von fast 2.000 Polizisten geschlossen wird und die Rahmenbedingungen der Polizeiarbeit wieder auf die Höhe der Zeit gebracht werden“. Die GdP erwartet eine zügige und entschlossene Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen durch den Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich.
Die Ergebnisse der Studie und die praktischen Empfehlungen der TU Chemnitz sind unter www.klartext2010.de abrufbar.
Quelle: www.gdp-bundespolizei.de