Betriebliches / behördliches Gesundheitsmanagement (BGM) – Ein Kommentar von Roland Voss

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der GPR unterzeichnete mit der Schwerbehindertenvertretung und der Leitung der BPOLD Koblenz eine gemeinsame Erklärung zum Behördlichen Gesundheitsmanagement.

Warum fragen sicherlich viele Kolleginnen und Kollegen?

Es geht um unsere Gesundheit, also auch um die „Gesundheitspolitik in unseren Dienststellen“.  Wie geht der Arbeitgeber Bundespolizei mit dem Schutz und der Förderung Gesundheit seiner Arbeitskräfte um?

Energie und Zuversicht fördern, gerecht sein, Flexibilität und  Kreativität geben, bedeutet auch, dass dieses positive Auswirkungen auf das soziale Netzwerk eines Menschen hat. Kurz gesagt, der Mitarbeiter soll sich wohl fühlen.  Anhaltende Gefühle der Angst, Erschöpfung und Hilflosigkeit (Depressivität) haben gravierende negative Auswirkungen auf das Betriebsklima, die Leistungsfähigkeit und die physische Gesundheit.

Hierzu möchten ich gerne einige Hintergründe für diese positive Initiative geben.

Das größte Problem in der Bundespolizei scheint die eigene Organisation zu sein.

Eine Organisation, die vor allem durch Befehl und Gehorsam und mehr oder weniger gerechte finanzielle Anreize gesteuert wird, ist von der Natur der Sache schon mit Risikofaktoren verbunden, die sich sowohl auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, als auch auf Produktivität und Qualität auswirken.

Die ehrliche Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse ist eine wichtige Voraussetzung zur Vermeidung und Überwindung von Organisationspathologien wie Mobbing, Burnout oder innerer Kündigung.

Das BGM ist daher eine Führungsaufgabe

Der bekannte DGB-Index Gute Arbeit hat festgestellt, dass nur noch 18 % der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ihre Arbeitssituation positiv bewerten. Mehr als 1/4  der Beschäftigten (27,4 Prozent) sind  unzufrieden mit ihrer Arbeitssituation.  Auf die Studie Klartext (Strohmeier Studie) und Beerlage wird ausdrücklich hingewiesen.

Foto: BPOLD Koblenz / ÖA
Unterzeichnung der Erklärung zum BGM am 06.12.2012 in der BPOLD Koblenz
v.l.n.r.: Klaus Venn (GPR), Julia Baldus, Präsident Manfred Lohrbach, Katja Remmel und Petra Zakens (Vertauensfrau der Schwerbehinderten Menschen)
Foto: BPOLD Koblenz / ÖA

Kein Wunder, wenn die Krankenquoten steigen. Damit verbunden sind auch enorme Kosten, die in keinem Verhältnis zu den möglichen Investitionen in die Gesunderhaltung stehen. Veränderungen sind dringend nötig. Das BGM ist hierfür ein Beginn. Das Ziel lautet daher, Arbeit gesundheitsförderlich zu gestalten. Das BGM als Motor, der die Richtung angibt. Eine behördliche Kultur der Achtsamkeit für Gesundheit zu schaffen. Für den Erhalt und die Verbesserung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit sowie die Stärkung der Motivation der Beschäftigten zu sorgen.

Bei der Arbeit mit Menschen, Informationen und Technik ist der Kopf das wichtigste Organ, wird die psychische Gesundheit immer wichtiger für Qualität und Produktivität. Einen gesunden Geist zu fördern und zu erhalten ist immanent  wichtig.

Die Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen!

Das BGM wird sich zudem  mit unterschiedlichen Handlungsfeldern auseinandersetzen. Wie werden wir  mit den Belastungen am Arbeitsplatz aufgrund  zunehmender Mengen und stetig wachsender Bandbreite rechtlicher Anforderungen  umgehen? Welche Auswirkungen hat Führungsverhalten auf die Gesundheit? Wie gehen wir mit dem enormen Arbeitsdruck und mit Stress, auch im Schichtdienst um?  Wie stark sind wir physischen und psychischen Belastungen  ausgesetzt und was bedeuten sie für unsere Gesundheit?

Das BGM ist kein Ersatz für fehlendes Personal und fehlende Haushaltsmittel. Daher werden die Verantwortlichen im BGM der Frage, was ist die Bundespolizei bereit, in ein aktives Gesundheitsmanagement zu investieren, besondere Bedeutung zumessen.

Die  Herausforderung des BGM wird es nun sein, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern darzustellen, welche Verbesserungen ein aktives BGM auf den unterschiedlichen Ebenen bewirken kann und wie ernst es der Arbeitgeber Bundespolizei im Allgemeinen und die Vorgesetzten im Besonderen mit dem BGM nehmen.

Unsere Erklärung ist erst der Anfang.  Die Ziele des BGM lassen sich nur gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreichen. Wir sehen in unserem BGM eine erste Möglichkeit. Daher unterstützen wir unser BGM.

mit kollegialen Grüßen

Euer Roland  Voss

Aushang Behördliches Gesundheitsmanagement – PDF Dokument

1.  Link zum Bundesverband der Betriebskrankenkassen und dem Projekt PSYCHISCHE GESUNDHEIT IN DER      ARBEITSWELT

2. Team Gesundheit

3. DGB: Initiative zur Förderung des Gesundheitsmanagements in der Bundesverwaltung

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