Studie Klartext 2010 (Strohmeier – Studie) wird in der BPOLD Koblenz vorgestellt!

Roland VossAm 18.07.2011 wird Prof. Dr. Gerd Strohmeier von der TU Chemnitz die von der GdP in Auftrag gegebene Studie zur Berufszufriedenheit in der Bundespolizei den Führungskräften und Personalräten der Direktion Koblenz vorstellen. Dieses vereinbarten der GdP Vorsitzende der Direktion Koblenz, Roland Voss und der Leiter der Direktion Koblenz, Manfred Lohrbach.

An dieser von Dienststelle und GdP gemeinsam geplanten Veranstaltung wird auch Josef Scheuring oder Sven Hüber teilnehmen.

Roland Voss: „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die Direktion Koblenz es ernst meint und immer mehr den Mensch in den Mittelpunkt stellt“.

Rund 5000 Beschäftigte aller Bereiche und Laufbahnen der Bundespolizei haben sich an der Befragung, detailliert sowie differenziert zu allgemeinen und speziellen Themen der Beschäftigung in der Bundespolizei, beteiligt.
Dabei zeigt sich, dass die Befragung nicht als Plattform für einen blinden und unüberlegten Protest instrumentalisiert, sondern als Möglichkeit für eine sachliche und differenzierte Situationsbeschreibung und somit als Plattform für eine notwendige und angemessene Kritik genutzt wurde!

Die wesentlichen Ergebnisse der Studie bestätigen zum Großteil die in den Medien dargestellte problematische Situation in der (Bundes-)Polizei.

So ist die massive Belastung ist ein zentrales Problem. Gut drei Viertel (76,3 %) bewerten den dienstlichen Belastungsgrad (Wochenenddienst, Mehrarbeit und Schichtdienst) als hoch bzw. sehr hoch. Die physische und psychische Belastung durch den Schichtdienst bewerten mehr als vier Fünftel (83 %) der Betroffenen als groß bzw. sehr groß.

klartext_logo_klein.pngDie beruflichen Rahmenbedingungen sind ein weiteres zentrales Problem. Nur etwa ein Fünftel (20,9 %) bewertet die Eignung und Qualität der persönlichen Dienst- und Einsatzbekleidung als gut bzw. sehr gut. Etwa vier Fünftel (79,9 %) sind mit dem Beurteilungssystem in der Bundespolizei unzufrieden bzw. sehr unzufrieden. Nicht einmal jeder Zehnte (8,9 %) bewertet die Beförderungsmöglichkeiten in der eigenen Laufbahn als gut bzw. sehr gut.

Als ein ganz wesentliches Problem wird die ungenügende Vereinbarkeit von Familie und Beruf angesehen. Nur etwa ein Viertel (25,3 %) würde nahestehenden Personen den Dienst in der Bundespolizei empfehlen und nur etwa zwei Fünftel (39,3 %) würden sich selbst noch einmal für den Dienst in der Bundespolizei entscheiden.

Was muss daher der Studie folgen? Die wissenschaftlich fundiert die Berufszufriedenheit, die anhaltenden Probleme, Mängel und chronische Überlastung der Kolleginnen und Kollegen auf der „Großbaustelle Bundespolizei“ aufzeigt? Uns geht es um das Anstoßen einer notwendigen ernsthaften Diskussion über den inneren Zustand der Bundespolizei!

Wie unsere Beschäftigten ihren Arbeitsalltag selbst wahrnehmen, muss viel stärker im Fokus stehen und nicht, wie man sich am schönsten mit „Produkten“ nach außen verkauft.

Jetzt gilt, mit großem Verantwortungsgefühl anstelle spürbarer Skepsis, persönlicher Betroffenheit und mitschwingender Infragestellung der eigenen bisherigen Arbeit rasch herauszufinden, was Berufszufriedenheit ausmacht und beeinflusst!

Wir brauchen ehrliche Antworten auf
• die übermäßigen dienstlichen Belastungen (Arbeitsverdichtung)
• die kritische Bewertung der Bekleidung und persönlichen Ausrüstung
• die klare Ablehnung der heutigen Art „ergebnisorientierter Steuerung“
• die viel zu hohe Reglementierungsdichte der Arbeit
• die als unzureichend bewerteten beruflichen Anreizstrukturen
• das als unzureichend bewertete Beurteilungs- und Beförderungssystem
• die als unzureichend empfundene soziale und arbeitsmedizinische Betreuung
• das als sehr kritisch dargestellte Vertrauensverhältnis zu Vorgesetzten

Am Ende des Tages zählt, ob sich die Beschäftigten wieder wohler fühlen!

GdP – Wir sprechen KLARTEXT!

GdP-Flugblatt Klartext 2010 Direktion Koblenz