Berlin. Am 26. Februar 2018 fand in Potsdam die Auftaktrunde zur Einkommensrunde 2018 mit Bund und VKA statt. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (öD) waren vertreten durch ver.di, GdP, GEW und IG BAU sowie die dbb tarifunion. Rund 100 Kolleginnen und Kollegen der öD-Gewerkschaften empfingen die Arbeitgeber trotz eisiger Kälte vor dem Verhandlungshotel und teilten ihre Unzufriedenheit mit, indem sie lautstark ihre klare Erwartungshaltung deutlich machten.
„Wir werden die Erwartungen der Beschäftigten in den Verhandlungen eins zu eins auf den Tisch bringen“, sicherte GdP‐Chef Oliver Malchow den an den Tagungsort angereisten Kolleginnen und Kollegen zu. Malchow zeigte sich überzeugt, dass die Arbeitgeber sehr wohl wüssten, was sie an ihren Beschäftigten hätten. Schließlich würden die Kolleginnen und Kollegen trotz Personalmisere, größer werdender Lücken zum Entgeltniveau der freien Wirtschaft, eines immensen Aufgabenpensums und hohen Krankenstandes jeden Tag motiviert und engagiert in Ämtern und Behörden für Bürgerinnen und Bürger Leistung bringen.
Kerstin Philipp, stellvertretende GdP‐Bundesvorsitzende und für Tarifpolitik zuständiges GBV‐Mitglied: „Wir beobachten, dass das Interesse junger Menschen an Tätigkeiten im öD durchaus vorhanden ist. Wenn sie allerdings anfangen zu vergleichen, was ihren Freundinnen und Freunden in der Wirtschaft an Gehalt und sozialen Leistungen geboten wird, sind wir schnell weg vom Fenster.“
In dieser ersten Verhandlungsrunde bezeichneten die Arbeitgeber die Forderungen der Gewerkschaften als nicht bezahlbar und legten noch kein Angebot vor. Man sei „in Höhe und Struktur komplett auseinander“, hieß es.
Oliver Malchow: „Angesichts der hohen Steuereinnahmen verwundert mich der Konfrontationskurs der Arbeitgeber. Während sich Ökonomen bei der wirtschaftlichen Lage hierzulande mit Höhenflügen übertreffen, sitzen Bund und Kommunen auf ihrem Geld und wollen den berechtigten Nachholbedarf der öD‐Beschäftigten nicht sehen.“ Malchow betonte, dass die Arbeitgeber diese Position in der nächsten Runde kaum halten könnten.
Auf diese erste Verhandlungsrunde werden die Gewerkschaften mit Warnstreiks reagieren.
Source: RSS aus GdP Bundespolizei